1. |
Liederzeit
03:12
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Manchmal sitz ich allein mit meinen Platten
Und ich erinner mich, an all die Träume, die wir mal hatten
Und die Zeit vergeht
Und dann reise ich in längst vergangne Jahre
Jüngeres Gesicht, doch ähnlich lange Haare
Und ich erinnere mich an all die Orte, wo wir waren, und die Zeit vergeht
Der Weg bis hier , der war schon ganz schön lang
Und glaube mir, ich bin noch längst nicht schuldenfrei
Auch der längste Weg, der endet irgendwann
Doch meine Zeit ist noch lange nicht vorbei … Liederzeit
Ich seh ihn noch genau, meinen erster Plattenspieler
Die Musik war laut in meinem kleiner Zimmer
Sie ging unter die Haut und blieb dort für immer, und sie wurde Traum.
Und das ist jetzt fast 50 Jahre her
Und vielleicht scheint es, dass der Junge erwachsen wär
Doch ich halt dran fest, ich sing die gleichen Lieder, träum den gleichen Traum
Der Weg bis hier , der war schon ganz schön lang ...
Manchmal sitz ich allein mit meinen Platten
Lieder voller Licht, Lieder voller Schatten
Und ich erinner mich, an all die Träume, die wir mal hatten
Und die Zeit vergeht
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2. |
Angelikas E-Bike
03:41
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Ich radel die Fulda lang, da wo wir zuhause sind
Fast immer im siebten Gang, und dazu noch Rückenwind
Bäume und Felder fliegen an mir vorbei
Ich musste mal was ändern, ich brauch corona-frei
Ich kann es kaum noch hören
Ich halt es grad nicht aus
Es geht nur noch um Viren
Ich muss einfach mal raus
Angelikas E-Bike, das ist Corona-freier Raum
Ein klein bißchen Freiheit in diesem Albtraum
Rotenburger Altstadt, an der Eisdiele vorbei
Eine Schlange voller Masken, ich brauch Corona-frei
Ich kann es kaum noch hören, ich halt es grad nicht aus
Ein jeder schimpft auf jeden, ich muss einfach hier raus
Angelikas E-Bike, mmhhh
Angelikas E-Bike, mmhhh
Angelikas E-Bike, mmhhh
Ich nehm mir 'ne Auszeit, so lange, wie ich kann
Mit Angelikas E-Bike, einfach nur den Fluss entlang
Und na klar, es ist mir klar, das muss wohl alles sein
Ich trag auch brav die Maske, auch mir fällt nichts Besseres ein
Doch wer packt all das andre an und wer steht der Erde bei?
Wir haben schon so viel Zeit vertan, wir brauchen Corona-frei
Angelikas E-Bike, mmhhh
Angelikas E-Bike, mmhhh
Angelikas E-Bike, mmhhh
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3. |
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Ich war gerade 10, da haben meine Eltern sich getrennt
Nachts lag ich wach und hab stundenlang geflennt
Als meine Mutter wiederkam, dachte ich, jetzt wird alles gut
Manchmal war ich ein argloser Idiot
Und dann mit 15 hab ich das Kleinkraftrad gekauft
Ich bin gleich losgerast, hab gleich 'nen Sturz gebaut
Ich hatte 'ne Menge Glück, weder verletzt noch tot
Doch manchmal war ich ein sorgloser Idiot
Und dann mit 18 sind wir durch die Straßen gerannt
Wir waren voller Wut auf Gott und Vaterland
Und so manches Mal hat ein Richter mir gedroht
Manchmal war ich ein trotziger Idiot
Mal hatt' ich Glück, mal hab ich verlorn
Auf lange Sicht bleibt das wohl im Lot
Schau nicht zuviel zurück, schau nicht zu weit nach vorn
Doch manchmal war ich ein ziemlicher Idiot
Ich war Mitte 20, da zogen wir aufs Land
Ich war ganz schön allein, hab niemanden gekannt
Über uns der alte Herr, ein unglaublicher Despot
Und ich, ein geduldiger Idiot
Dann mit 30, da ging ich in die Politik
Doch auch im Parlament ging's eigentlich nur um Sieg
Hab mich mit vielen angelegt, mal mit, mal ohne Not
Manchmal war ich ein rastloser Idiot
Und dann mit 40, da verlor sich meine Frau
Was wirklich passiert ist, ich weiß es nicht genau
Wir fuhren auf dem gleichen Fluss, doch nicht im gleichen Boot
Und viel zu lang war ich ein gutmütiger Idiot
Mal hatt' ich Glück …
Ich war 45, enttäuscht und voller Gram
Ich nahm die Kinder, fing nochmal von vorne an
Neue Liebe, neue Lieder, Canyons im Abendrot
Und nur ganz selten bin ich mal wieder ein Idiot
Und jetzt sitz ich hier, im letzten Sonnenlicht
Fast Mitte 60, doch irgendwie auch nicht
Ich denk zumiest ans Leben, eher selten an den Tod
Ich wollte nie beliebig sein, dann doch lieber ein Idiot
Ich wollte nie beliebig sein, dann doch lieber ein Idiot
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4. |
Red Guitar
04:57
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Sie ist keine Gibson, keine Fender, sie trägt auch kein edles Design
Auf dem Kopf steht einfach nur Yamaha
Kein Boden aus Palisander, kein Steg aus Elfenbein
Und ich nenn' sie einfach nur “Red guitar”
Und doch kennt sie jedes Lied, das Kristofferson jemals schrieb
Ob Breakdown, ob Me and Bobby McGhee
Und sie half auch kräftig mit, dass ein Engel sich in mich verliebt
So viele Lieder schrieben wir für sie
Keine Gibson, keine Fender …
Spielten bei Freunden in San Francisco, in den Bergen von Idaho
In den Straßen von Tucson und Laramie
In der Kirche bei Arlo Guthrie, in Santa Rosa/New Mexico
Und sie war bei mir am tiefen Loch Marree
Diese Gitarre und ich, wir haben 'ne Menge erlebt
Und den Riss in der Decke habe ich mit Nagellack geklebt,
mit schwarzem Nagellack geklebt
Wir saßen an so vielen Feuern, haben unsere Geschichten erzählt
Und oft frag ich mich, was wäre ich ohne sie
Wir spielten für Bier, wir spielten für Burger, wir spielten auch gerne für Geld
Doch genau so gern spielen wir for free
Sie ist keine Gibson, keine Fender, sie trägt auch kein edles Design
Auf dem Kopf steht einfach nur Yamaha
Kein Boden aus Palisander, kein Steg aus Elfenbein
Und ich nenn' sie einfach nur “Red guitar”
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5. |
Mann im Spiegel
03:25
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Guten Morgen, Mann im Spiegel, ich glaub, ich kenne dein Gesicht
Die Augen etwas müde, doch dahinter brennt schon Licht
Hey hey hey, what should I say … das bin ich
Geh langsam die Treppe runter, zwei Katzen erwarten mich
Werd nur mühsam munter, deck den Frühstückstisch
Hey hey hey, what should I say … das bin ich
Hey alter Mann, was kommt nun
Schon so viel getan, noch so viel zu tun
Hey alter Freund, lass dich nicht gehn
Is' nur gut gemeint … bleib nicht stehn … bleib nicht stehn
Frühstück eher spät, so halt ich mein Gewicht
Nur zwei Tassen Kaffee, mehr vertrag ich nicht
Hey hey hey, what should I say … das bin ich
Der Tag nimmt seinen Lauf, er läuft auch ohne mich
Doch dann gehn Türen auf, ich tret hinaus ans Sonnenlicht
Hey hey hey, what should I say … DAS BIN ICH … DAS BIN ICH ...
Hey alter Mann, was kommt nun
Schon so viel getan, noch so viel zu tun
Hey alter Freund, lass dich nicht gehn
Is' nur gut gemeint … bleib nicht stehn … bleib nicht stehn
Guten Abend, Mann im Spiegel, hey, ich kenne dein Gesicht
Die Augen ziemlich müde, doch dahinter brennt noch Licht
mmmh mmmh mmmh
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6. |
Across The Ocean
03:37
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7. |
Wer bezahlt?
03:32
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Ich frag mich, wer bezahlt, wenn die Rechnung kommt
Denn alles, was wir tun, hat seinen Preis
Die Letzten beißen die Hunde, das wussten die Alten schon
Doch ich weiß nicht, wer das heut noch weiß
Wer bezahlt … Wer bezahlt
Wer bezahlt … Keiner bezahlt
Ich frag mich, wie wird die Welt in 30 Jahren sein
Und ob darauf zu warten sich wirklich lohnt
Wir leben so, als würden wir die Letzten sein
Doch wer bezahlt die Rechnung, wenn sie kommt?
Wer bezahlt … Wer bezahlt
Wer bezahlt … Keiner bezahlt
Ich frag mich, wer bezahlt, wenn die Rechnung kommt
Unser Deckel ist schon lange übervoll
Am Ende zahlen alle, doch wen juckt das schon
Und ich weiß nicht, wen ich noch fragen soll
Wer bezahlt (die Deutsche Bank?)
Wer bezahlt (der VW-Vorstand?)
Wer bezahlt (Clemens Tönnies?) …
Wer bezahlt (Attila Hildmann?)
Wer bezahlt (Andreas Scheuer?) …
Wer bezahlt (Donald Trump?)
Wer bezahlt (Herr Müller oder was?)…
Wer bezahlt (Ronald McDonald?)
Wer bezahlt (oder Monsanto?) …
Wer bezahlt (oder Nestle?)
Wer bezahlt (oder Krauss-Maffei-Wegmann?) …
wer bezahlt
Keiner will bezahlen, keiner bezahlt
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8. |
Böser alter Mann
04:19
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Hey Mr. President, die Show ist nun vorbei
Es brauchte lang, doch die Stimmen sind gezählt
Dein eitler Job, er wird endlich wieder frei
Böser reicher Mann, du bist abgewählt
Doch was bleibt, ist die Angst vor den Verlierern
In dem vermeintlich besten Land auf dieser Welt
Nicht nur Cowboys, alte Geister oder Spieler
Nein, siebzig Millionen haben dich gewählt
Hey Mr. President, es ist Zeit für dich zu gehn
Hattest keinen Plan, nur Wut und Hass und Leid
Jetzt ist's genug, will dich nicht wiedersehn
Böser alter Mann, deine Zeit ist jetzt vorbei
Doch was bleibt, ist die Angst vor den Verlierern
In dem vermeintlich besten Land auf dieser Welt
Nicht nur Cowboys, alte Geister oder Spieler
Nein, siebzig Millionen haben dich gewählt
Hey Mr. President, die Show ist nun vorüber
Was bleibt … verbranntes Land
Es ist Zeit für Frieden, Zeit für neue Lieder
Good night ... good night Mr. Trump ...
Good night ... good night Donald Trump …
Böser alter Mann … armer alter Mann .
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9. |
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Du fragst mich oft, wie man ein Lied schreibt
Wer weiß denn wirklich, wie das geht
Nur eins weiß ich mit Sicherheit
Jedes Lied sucht sich seinen eignen Weg
Mal steht am Anfang die Melodie
Mal ist es nur ein loser Satz
Mal trägt schon die Idee das Lied
Mal findet es im Papierkorb Platz
Doch manchmal ist auch Gold dabei
Und dann startet Stufe Nummer zwei
Dann sucht Paul sich seine Bassline
Er bringt das lahmste Lied in Schwung
Ein Amp, der kann nie groß genug sein
Verstärker schleppen hält uns jung
Das Schlagzeug lässt das Lied abfahrn
Manchmal tut's auch die Cajon
Percussions sind Marisas Part
Und aus dem Lied, da wird ein Song
Bis hier kann es auch ein Trio sein
Doch jetzt folgt Stufe Nummer drei
Denn jetzt kommt das Bandorchester
Und ein guter Hauch Melancholie
Am Akkordeon, da zaubert Sascha
Und mit Lukas' Geige wird's Magie
Und jetzt ist die Band beinah komplett
Wir könnten schon ins Studio gehn
Auch Paul und Marisa singen mit
Und nun klingt es wie Shiregreen
Nur ein Gitarrensolo muss noch her
Tom und Johannes - Stufe vier
Ihr fragt uns oft, wie man ein Lied schreibt
Wer weiß denn wirklich, wie das geht
Nur eins wissen wir mit Sicherheit
Jedes Lied sucht sich seinen eignen Weg
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10. |
Sonntag Morgen
04:10
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Nebel liegt über dem Tal
Alles ist still, alles ist grau
Bis dann irgendwo die Sonne durchbricht
Blätter leuchten wie Gold
Der Nebel löst sich langsam auf
Was für ein Licht!
Ich weiß nicht, was bleibt, wer weiß schon was kommt
Wohin uns der Wind treibt, und ob es sich lohnt
Der Herbst gibt uns Zeit, der Winter braucht Mut
Ich weiß nicht, was bleibt, doch grad' ist es gut, doch grad' ist es gut
Und jetzt ist es schon hell
Ich koch Kaffee, ich koch Tee
Die hungrigen Katzen, die kümmert das nicht
Dann hör ich Schritte auf der Treppe
Ich hör sie schon lang, bevor ich sie seh
Und ihr Lächeln schenkt Licht
Ich weiß nicht, was bleibt, wer weiß schon was kommt
Wohin uns der Wind treibt, und ob es sich lohnt
Der Herbst gibt uns Zeit, der Winter braucht Mut
Ich weiß nicht, was bleibt, doch grad' ist es gut
Ich weiß nicht, was bleibt ...
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11. |
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Ich habe eine Menge Lieder über das Auenland geschrieben, unser Zuhause zwischen dem Fluß und der Eisenbahn. Mal in Deutsch, mal in Englisch, und all diese „Auenland-Lieder“ liegen mir ganz nah am Herzen. Und so habe ich einfach mal ein paar dieser Songs rausgesucht und zusammengebastelt ...
I was sitting on our garden, it was a another rainy night
I was trying to lock the world out, and all these foolish fights
May be read a good book, may be share a glass of wine
To praise some precious moments in all these restless times
And just as I was calming down with the last glow of the sun
First I heard a distant sound, and then I saw it coming … and then there comes a train
Hundred tons of steel, they are roaring through the night
very close to me, no place left to hide
Faces behind windows, are they staring at me?
I don’t know where they came from, and I don’t know where they’ll be
But as fast as it was coming, as fast it is gone
But as the tail-lights disappear I fall into a song
Roll on train, train roll on, but leave a dream, before you’re gone
Roll on train, train roll on, but leave a dream, before you’re gone
Draußen vor der Tür fährt ein Zug durch die Nacht
Viertel vor drei, Viertel vor drei
Das alte Haus vibriert und manchmal werde ich wach
Viertel vor drei, Viertel vor drei
Im ersten Moment bin ich leicht verwirrt
Doch dieser Moment geht ziemlich schnell vorbei
Ich schau nach links und seh sie neben mir
Viertel vor drei, Viertel vor drei
It's fifteen years now, that the tide was turning
It's fifteen years that we made this place our home
Carry on, and love is coming
Like in an old song of Crosby, Stills and Nash and Young
Like in these ole songs of Crosby, Stills and Nash and Young
Between the river and the railroad tracks there’s the place where I feel at home
Between the river and the railroad tracks there’s the place where I feel at home
The river’s running downstream never turning back
And the engines keep on rolling on and on
Oooooh never turning back Oooooh rolling on and on
Oooooh never turning back Oooooh rolling on and on
Hier zu leben und zu lieben ist leicht
Zwischen dem Fluss und der Eisenbahn
Hinter den Türen beginnt unser Reich
Und vor den Toren liegt Auenland
Hier muss ich kein Weltenretter sein
Komm, wir lassen die Welt vor unsrer Tür
All die Helden, sie reiten meist allein
Mmmmhhh … doch ich bin bei dir
Here I don't have to be a hero no more
All these heroes they have to ride alone
Being alone is not what life is for
Mmmmhhh … this is home
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Klaus Adamaschek & Shiregreen Rotenburg An Der Fulda, Germany
Klaus Adamaschek touches his audience with intelligent songwriting, a charismatic voice and deep thoughts. Musically, he combines influences from American folk, rock and country music with the classic German singer-songwriter tradition. Klaus Adamaschek has already released 14 albums as a solo artist and also with his Shiregreen Band. His songs and albums are highly praised by the critics. ... more
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