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1.
Nur so ein Wind 05:37
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66 war das Jahr, als die Gitarre zu mir fand Und ich übte wohl tausend Mal „The house of the rising sun“ So richtig verstand ich damals nie, worum es wirklich ging Und in der Schule verdarben sie uns „Blowing in the wind“ Doch da war ein Wind, nur so ein Wind Er kam von West, keiner konnt ihn sehn Da war ein Traum, nur so ein Traum Ich hielt ihn fest, ich ließ ihn nie gehn Dann wollte ich klingen wie Reinhard Mey, dem es einst gelang Denn selbst mein Vater hat geweint, als er von Kaspar Hauser sang Es war 72 wohl, zwischen Cat Stevens und Kristofferson I listened to the wind of my soul, ich fing zu schreiben an Und da war ein Wind, nur so ein Wind Er kam von West, keiner konnt ihn sehn Da war ein Traum, nur so ein Traum Ich hielt ihn fest, ich ließ ihn nie gehn All die magischen Momente, ich spür sie heute noch Ich trauerte mit Don McLean um Vincent van Gogh Ich grübelte mit Leonard Cohen über die Sünden von Suzanne Ritt mit Neil Young auf Crazy Horse … Like a hurricane Ein Jahr lang suchten wir Spuren im weiten Songwriter-Land Auch Große werden kleiner, wenn man ihnen näher kommt Nun sitze ich mal wieder unter dem Liedermacherbaum Und ich warte auf den Wind, ich webe meinen Traum Und da ist ein Wind, nur so ein Wind Er kommt von West, keiner kann ihn sehn Und da ist ein Traum, da ist mein Traum Ich halt ihn fest, ich lass ihn nie gehn
2.
Kompass 04:24
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Manchmal dreht der Wind, und du merkst es nicht Du denkst, dein Boot wird immer weiterfahrn Doch dann weht der Wind Dir mitten ins Gesicht Und der Sturm, der droht, wirft dich aus der Bahn Und der Sturm wirft dich aus der Bahn Und mit einem Mal bebt deine kleine Welt Und dein Schiff findet nicht mehr heim Doch ein jedes Mal, wenn dir der Leuchtturm fehlt Werd ich Dir meinen Kompass leihn, meinen Kompass leihn Manchmal scheint die Sonne dir mitten ins Gesicht Und sie blendet dich mit ihrem grellen Schein Die dunklen Wolken, du bemerkst sie nicht Doch ganz plötzlich kann es ziemlich finster sein Plötzlich kann es ziemlich finster sein Und mit einem Mal bebt deine kleine Welt Und dein Schiff findet nicht mehr heim Doch ein jedes Mal, wenn dir der Leuchtturm fehlt Werd ich Dir meinen Kompass leihn, meinen Kompass leihn Hinaus aufs Meer zu fahrn ist nie ohne Risiko Und manche sagen, dass man es lieber lässt Doch ganz ohne Gefahr lebst du doch nirgendwo Darum halte ich an meinen Träumen fest Ich halte mich an meinen Träumen fest Und so manches Mal bebt meine kleine Welt Und mein Schiff findet nicht mehr heim Doch ein jedes Mal, wenn mir der Leuchtturm fehlt Wirst du mir deinen Kompass leihn, deinen Kompass leihn
3.
Hallo, alte Straße 02:51
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Hallo alte Straße, da wärn wir mal wieder Der Weg wird mal wieder zum Ziel Im Gepäck die CD mit den alten Liedern Die die Seele immer wieder hörn will The highway goes on forever my friend The old road is calling again Du fragst nicht, wo’s hingeht, du sagst nur, wo’s lang geht Hallo alte Straße, lass gehn Von Trondheim nach Oslo, von Tucson nach Frisco Verdammt, es gibt so viel zu sehn Wer kennt die Straßen, wer nennt die Namen Was zählt ist die Freiheit zu gehn Cause freedom is just another word There where the streets have no name Du fragst nicht, wo’s hingeht, du sagst nur, wo’s lang geht Hallo alte Straße, lass gehn Vor mir nur Straße und hinter mir Staub Neben mir der Engel, der mich hält Ihr Kopf an meiner Schulter auf Straßen ohne Namen Von mir aus bis ans Ende der Welt Carefree highway, let me slip away Got to see you my old flame Du fragst nicht, wo’s hingeht, du sagst nur, wo’s lang geht Hallo alte Straße, lass gehn We got that green light babe We got to keep moving on Du fragst nicht, wo’s hingeht, du sagst nur, wo’s lang geht Hallo alte Straße, lass gehn
4.
Am Ufer stehn 03:47
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Ich möcht mal wieder am Kanal lang gehn Wo wir früher so oft warn Möchte bis zum Bauch im Wasser stehn Und nach den Schiffen sehn, die vorüber fahrn Wir malten uns stets aus, wohin sie fahrn Wenn ein alter Kahn vorüber kam Vielleicht nach Panama oder Sansibar Wohl eher Duisburg, höchstens Rotterdam Will am Ufer stehn, übers Wasser gehn Nach den Schiffen sehn, die vorüber ziehn Will am Ufer stehn, will die Zukunft sehn Jeder fragt, doch keiner sagt Dir, wohin Manchmal fuhrn wir ein paar Meter mit Obwohl es streng verboten war Ein lauter Fluch und ein böser Blick Von dem finstren Typ, der der Käptn war Am längsten blieb meist der Karl-Heinz an Bord Als wir andern längst im Wasser warn Vor ein paar Jahren hab ich dann gehört Kalle lebt nicht mehr, er wurd überfahrn Will am Ufer stehn, übers Wasser gehn Nach den Schiffen sehn, die vorüber ziehn Will am Ufer stehn, in die Zukunft sehn Jeder fragt, doch keiner sagt Dir, wohin
5.
Die Erinnerung ist ein ziemlich sturer Hund 03:52
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Die Erinnerung ist ein ziemlich sturer Hund Wenn du sie rufst, lässt sie sich oft nicht sehn Dafür überfällt sie dich dann in der Dämmerung Sie hält dich wach, will überhaupt nicht gehen Die Erinnerung ist ein ziemlich sturer Hund Die Erinnerung ist ein ziemlich sturer Hund Die Erinnerung ist ein treuloser Gesell Sie lebt von dir, kann ohne dich nicht sein Wenn du klammern willst, verlässt sie dich ganz schnell Und wenn du Frieden suchst, dann stellt sie dir ein Bein Die Erinnerung ist ein treuloser Gesell Die Erinnerung ist ein treuloser Gesell Doch die Erinnerung ist auch ein guter Kumpan Sie wacht mit dir in mancher dunklen Stunde Sie weint mit dir, und fängt zu lachen an Und wenn sie von dir geht, dann nur aus einem Grund Denn was von Dir bleibt, ist nur Erinnerung Was bleibt ist die Erinnerung Was bleibt von dir ist nur Erinnerung Was bleibt ist die Erinnerung Die Erinnerung ist ein ziemlich sturer Hund Die Erinnerung ist ein ganz schön sturer Hund
6.
Ruhrgebiet 03:01
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Über Consol hat der Himmel vom Koks geglüht Hinter dem Haus hab ich die Kreidler Florett frisiert Dort auf dem Hof hab ich den Käfer bunt besprüht Und auf dem Hauptmarkt haben wir für Willy applaudiert Wieder auf dem Weg ins Ruhrgebiet Einfach westwärts und dann immer geradeaus Fast zwanzig Jahre lang hab ich hier gelebt Zwanzig Jahre war ich hier zuhaus Zwanzig Jahre war ich hier zuhaus Will nach Essen und mit Paul die Rue lang ziehn Will nach Wanne, wo mir Uwe seine Platten zeigt will nach Crange, um an Vaters Grab zu stehn Will auf Schalke, weil das blaue Fieber niemals heilt Wieder auf dem Weg ins Ruhrgebiet, Vorbei an Kassel, vorbei an Paderborn Wo immer ein Stück vom Glück auf Halde liegt Dort bleibt man sein Leben lang geborn Dort bleibt man sein Leben lang geborn Wieder auf dem Weg ins Ruhrgebiet Einfach westwärts und dann immer geradeaus Zwanzig Jahre lang hab ich hier gelebt Zwanzig Jahre war ich hier zuhaus Zwanzig Jahre war ich hier zuhaus Fast zwanzig Jahre war ich hier zuhaus
7.
Sandburgen baun 04:15
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Es ist irgendwo am Meer, an einem wenig belebten Strand Da ist eine Menge Wasser, fahles Licht und feiner Sand Und dann ist da noch ein älterer Herr mit einem Schäufelchen in der Hand mit einem Lächeln im Gesicht fängt er zu graben an Manche Leute starren hin, manche Leute schauen fort Andere scheinen ihren Augen nicht zu traun Doch ich höre gar nicht hin, und ich sage auch kein Wort Ich möchte einfach nur mal wieder Sandburgen baun Ich bin jetzt 57 Jahre alt, habe Enkelkinder und graues Haar Ich hab seit 20 Jahren keine Sandburg mehr gebaut Stattdessen bin ich meistens rumgerannt, Tag für Tag und Jahr für Jahr Habe auf Erfolg, auf Ruhm und aufs Geld geschaut Bau nicht für Hanna oder Paul, nicht für Emma oder Mira Bau auch nicht für dich, meine geliebte Frau Ich bau sie für das Kind, das ich selber einmal war Und endlich bin ich es selbst, für den ich bau Sandburgen bauen ist zweckfrei, denn die Flut wäscht alles fort Es gibt keinen Sieger, keinen Verlierer, keinen Verlust Es dient eigentlich nur dir selbst, in diesem Moment, an diesem Ort Und es gibt niemanden, dem du was beweisen musst Sandburgen machen bescheiden, sie zeigen, wo wir stehn Machen Mut, sich selber zu vertraun Und all die, die jetzt meinen, sie müssten die Augen verdrehn Ich denk, ihr solltet selber Sandburgen baun Komm, lass uns mal wieder nach den Wellen schaun Hab so lange nicht mehr aufs Meer geschaut Komm, lass uns mal wieder Sandburgen baun hab lange kein Sandburg mehr gebaut …
8.
Davids Lied 05:44
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Er wuchs auf im verlornen Land irgendwo im Südsudan War erst neun, als ihn die Armee von Zuhaus mitnahm Sein Vater wurd das Militär, seine Mutter war das Gewehr Im Namen Gottes gegen Muslime im Nordsudan Gerade einmal zehn hatte er mehr Leid gesehn Als so mancher alter Mann erzählen kann Machst du die Augen auf, siehst du mehr als ein Mensch erträgt Machst du die Ohren auf, kannst du hörn, wie die Erde bebt Lässt du die Augen zu, geht deine Welt auch nicht entzwei Hör lieber nicht mehr zu, denn das Lied ist noch nicht vorbei Davids Lied ist noch nicht vorbei Er hat den Teufel und den Tod gesehn vor den Kirchen und den Moscheen Krieg ist Hölle, Krieg ist kein Videospiel Es trieb ihn in die Flucht, er hat’s allein zu Fuß versucht Durch die Sahara, entlang den Ufern des Nil Als er in Äthiopien war, fand er Hunger und Cholera Als dann die UNO kam, lebten nicht mehr viel Machst du die Augen auf, siehst du mehr als ein Mensch erträgt Machst du die Ohren auf, kannst du hörn, wie die Erde bebt Lässt du die Augen zu, geht deine Welt auch nie entzwei Hör lieber nicht mehr zu, denn das Lied ist noch nicht vorbei Davids Lied ist noch nicht vorbei In Kenia im Kakuma Camp lebte er 12 Jahre lang Bis die Erlaubnis kam, nach Australien zu gehn Er hat Politik studiert, hat sich für Frieden engagiert und dann wollte er seine Mutter wiedersehn Mit 31 Jahren ging er zurück in den Sudan Doch seine Mutter konnte ihn nicht mehr verstehn Machst du die Augen auf, siehst du mehr als ein Mensch erträgt Machst du die Ohren auf, kannst du hörn, wie die Erde bebt Lässt du die Augen zu, geht die Welt auch nie entzwei Hör lieber nicht mehr zu, denn das Lied ist wohl nie vorbei Davids Lied geht wohl nie vorbei
9.
Eigentlich 03:58
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Es regnet und es regnet schon viele Stunden lang Der Himmel hängt mal wieder grau und schwer Der Herr will uns wohl segnen, na dann Gott sei Dank Aber eigentlich brauch ich keinen Regen mehr Es ist an der Zeit, Zeit für ein Lied Wieder mal so weit, Zeit für ein Lied Der Postbote bringt eine Mahnung, wir sind leider gerade blank Das Leben ist nun mal nicht immer fair Dabei gibt’s doch Geld genug im Keller der Deutschen Bank Und eigentlich muss da nur ein Passwort her Es ist an der Zeit, Zeit für ein Lied Wieder mal so weit, Zeit für ein Lied Die Sonne stoppt den Regen, die Rechnung zahlt die Bank Das Leben ist doch gar nicht mal so schwer Und was zählt ist unsere Liebe für immer bis irgendwann und eigentlich brauch ich überhaupt nicht mehr Es ist an der Zeit, Zeit für ein Lied Wieder mal so weit, Zeit für ein Lied Es ist an der Zeit, Zeit für ein Lied Wieder mal so weit, Zeit für ein Lied
10.
Viertel vor drei 03:54
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Draußen vor der Tür fährt ein Zug durch die Nacht Viertel vor drei, Viertel vor drei Das alte Haus vibriert, manchmal werde ich wach Viertel vor drei, Viertel vor drei Im ersten Moment bin ich leicht verwirrt Doch dieser Moment geht ziemlich schnell vorbei Ich schau nach links, seh sie neben mir Viertel vor drei, Viertel vor drei Sie schläft tief und fest, ich schau sie einfach nur an Morgens um drei, morgens um drei Ich hab nie gewusst, dass man im Schlaf noch lächeln kann Morgens um drei, morgens um drei Von diesem Moment bin ich fasziniert Hoff dieser Moment geht niemals vorbei Ich halt sie fest, ganz nah bei mir Morgens um drei, morgens um drei So lieg ich dann wach, draußen rollt der nächste Zug Viertel nach drei, Viertel nach drei Wer braucht denn schon Schlaf, schlafen werd ich noch genug Ist es erst vorbei, dann ist es vorbei In diesem Moment bin ich ganz nah bei mir bin nah bei ihr, nah bei uns zweien im nächsten Moment, so gegen halb vier schlaf ich wieder ein, schlaf ich wieder ein Draußen vor der Tür fährt ein Zug durch die Nacht Viertel vor drei, Viertel vor drei Viertel vor drei, Viertel vor drei Viertel vor drei, Viertel vor drei Viertel vor drei, Viertel vor drei Viertel vor drei, Viertel vor drei
11.
Auf meinem Pfad 03:55
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Mir war wohl klar, dass nicht jeder man dein Freund sein kann Und mir war klar, nicht ein jeder hat dich wirklich gern doch wie man wahre Freunde von falschen unterscheiden kann Das habe ich leider erst sehr spät, vielleicht zu spät gelernt Und mir war klar, nur Brücken überwinden den tiefen Fluss Es war klar, Brücken verbinden, Brücken schaffen Vertrauen, Doch ich habe gelernt, dass man Brücken auch mal verbrennen muss ich werde nicht mein Leben lang nur Brücken baun Ich weiß schon viel, doch so vieles weiß ich nicht Es geschieht so viel, was ich nicht versteh Doch Verständnis oder nicht, ich hab meine eigene Sicht Werde auf meinem Pfad weiter gehen, auf meinem Pfad Mir war wohl klar, nicht alle meine Träume werden wahr Ihr habt gesagt, von all den Träumen bleibt nur ein kleiner Rest Doch ich hab gelernt, kein Baum trägt Früchte im ersten Jahr Darum halte ich mein Leben lang an meinen Träumen fest Ich weiß schon viel, doch so vieles weiß ich nicht Es geschieht so viel, was ich nicht versteh Doch Verständnis oder nicht, ich hab meine eigene Sicht Werde auf meinem Pfad weiter gehen, auf meinem Pfad
12.
Auenland 03:17
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Da ist ein Löwe, er hängt an der Wand Über dem Piano, stets leicht verstimmt, Die Kerzen von gestern sind runter gebrannt Doch du weißt immer, wo neue Kerzen sind Hier muss ich kein Weltenretter sein Komm, wir lassen die Welt vor unsrer Tür All die Helden, sie reiten meist allein Doch ich bin bei dir. Komm mit nach draußen, wir spüren den Wind Erzählt uns Geschichten, er spielt mit dem Laub Nun schau zu den Hügeln, wo die Sonne versinkt Sie schenkt uns die Nacht voller Sternenstaub Hier muss ich kein Weltenretter sein Komm, wir lassen die Welt vor unsrer Tür All die Helden, sie reiten meist allein Doch ich bin bei dir. Manchmal fühl ich mich verlorn, da draußen im ewigen Sturm Manchmal fühl ich mich verlorn, da draußen im Sturm Doch ich hab einen sicheren Ort, im Auge des Sturms, im Auge des Sturms Hier zu leben und zu lieben ist leicht Zwischen dem Fluss und der Eisenbahn Hinter den Türen beginnt unser Reich Und vor den Toren liegt AUENLAND … Hier muss ich kein Weltenretter sein Komm, wir lassen die Welt vor unsrer Tür All die Helden sind am Ende meist allein Doch ich bin bei dir.
13.
Schwerelose Zeit 03:34
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Wir hielten an irgendwo am Strand auf dem Weg nach Amsterdam Wollten eigentlich nur ein paar Schritte gehn Wir gingen Hand in Hand am Meer entlang, und es fing zu regnen an Aber dann haben wir Seehunde gesehn Und die Zeit blieb stehn, ein paar Stunden lang, eine kleine Ewigkeit, schwerelose Zeit Schwerelose Zeit, Schwerelosigkeit Komm und gib mir das Gefühl, das den Kopf befreit Schenk mir den Moment, der bleibt Wir blieben dann sechs Tage lang auf dem Weg nach Amsterdam Und der Wind hat die Gedanken frei geweht Die Robben sahn wir noch dann und wann, aber nie mehr so nah am Strand Und doch hat uns das Meer den Kopf gedreht Die Zeit blieb stehn, ein paar Tage lang, eine kleine Ewigkeit, schwerelose Zeit Schwerelose Zeit, Schwerelosigkeit Komm und gib mir das Gefühl, das den Kopf befreit Schenk mir den Moment, der bleibt Aber irgendwann kamen wir doch noch an, in den Kais von Amsterdam So stolz und frei zwischen See und Meer Vincent van Gogh und Platten-Shops, mit dem Rad auf Boote fahrn So trieben wir fast schwerelos umher Die Zeit blieb stehn, drei Tage lang, eine kleine Ewigkeit, schwerelose Zeit Schwerelose Zeit, Schwerelosigkeit Komm und gib mir das Gefühl, das den Kopf befreit Schenk mir den Moment, der bleibt Komm und gib mir das Gefühl, das den Kopf befreit Schenk mir den Moment, der bleibt
14.
Wieder Nighthawks sehn 04:28
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Ist der Kühlschrank wirklich aus, schau lieber noch mal nach Ich geh noch mal durchs ganze Haus vom Keller bis unters Dach Wir sind mal wieder fast so weit, den rechten Weg nicht mehr zu sehn Es ist mal wieder höchste Zeit für eine Zeit zu gehn Sprich du doch mit der Katze, bei dir versteht sie jedes Wort Futter gibt’s weiter jeden Tag, nur wir sind etwas länger fort Es dauert auch keine Ewigkeit, bis wir sie wiedersehn Doch es ist wieder höchste Zeit für eine Zeit zu gehn Ich möchte wieder durch die Canyons ziehn, nur mit dir und stundenlang Ich möchte wieder Nighthawks sehn im Sonnenuntergang Nach Frankfurt geht’s auf der Autobahn, draußen regnet’s wie gewohnt Deutschland ist ein ganz nettes Land, doch fehlt der offene Horizont Der Himmel ist niemals wirklich weit, das Ende ist stets zu sehn Es ist mal wieder höchste Zeit für eine Zeit zu gehn Ich möchte mit Dir unter Sternen stehn, irgendwo im Niemandsland Ich möchte wieder Nighthawks sehn im Sonnenuntergang Endlich wieder auf die Open road, nur du und ich und wir Von der Wüste in die Berge hoch, von den Bergen bis ans Meer All die grenzenlose Schönheit endlich wieder sehn Es ist mal wieder höchste Zeit für eine Zeit zu gehn Wir nehmen uns die Freiheit noch ein wenig mehr zu sehn Ist der Weg auch noch so weit, es ist Zeit zu gehn
15.
Elbenlicht 04:11
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Ich frag mich wohin all die Elben sind Man hat sie so lang nicht gesehn Und ich weiß auch nicht, wo ist das Elbenlicht Damit konnte man im Dunkeln sehn Auch Bilbo und Frodo sind lange schon fort Sie durften in die Anfurten ziehn Ist sie wirklich vorbei, die ganze Zauberei Mit der ich groß geworden bin Ist sie wirklich vorbei, all die Zauberei Mit der ich groß geworden bin Doch Uruk-Hai und Orks sind weiter am Werk Ich hab sie im Fernsehn gesehn In Donesc und Bagdad, und in Ghaza-Stadt Sieht man sie über Leichen gehn. Mordor ist immer und überall Das dunkle Auge ward niemals gebannt Doch die Schwerter kommen nicht aus Minas Tirith Sie kommen aus unserem Land Die Schwerter kommen nicht mehr aus Minas Tirith Sind geschmiedet in deutschem Land Ich fürchte so sehr, es gibt keine Elben mehr Auch die Wälder der Ents sind gefällt Und um Gandalf, den Weißen, ist es ziemlich leise Er rettet wohl eine andere Welt Mir ist ziemlich bang um das Auenland Keine Zeit mehr um auszuruhn Denn das Elbenlicht, es leuchtet nicht Wir müssten wohl selber was tun Das Elbenlicht, es leuchtet nicht mehr Wir müssten wohl selber was tun

about

Entspannter American Folk-Rock und anspruchsvolle deutsche Texte waren bisher eher Gegensätze. Dass das nicht so sein muss, beweist der Singer und Songwriter Shiregreen mit seinem ersten deutschsprachigen Album NEUE PFADE. Auf dem Cover sitzt Shiregreen in klassischer deutscher Liedermacherpose in einem amerikanischen Hinterhof in Tucson/Arizona - eine gelungene Anspielung auf den genre-übergreifenden Charakter des Albums. Shiregreen auf Deutsch ist eine hörenswerte Neuentdeckung in der deutschen Liedermacherszene.

Dabei ist Shiregreen alles andere als ein Newcomer, denn hinter dem Projekt steckt der 57-jährige Sänger und Songwriter Klaus Adamaschek, der bereits sieben Alben mit englischsprachigen Liedern veröffentlicht hat. 2008 hat er den internationalen Songwriter-Wettbewerb Comprosers gewonnen, und 2011 tourte er sechs Monate erfolgreich durch Clubs und Roadside-Cafés im Westen der USA. In Deutschland haben vor allem seine letzten beiden Alben TRAILS (2012) und THE STORIES I COULD TELL (2013) hervorragende Kritiken erhalten.

Mit NEUE PFADE knüpft Klaus Adamaschek nun an seine ersten Schritte als Liedermacher in den 70er Jahren an, als er geprägt von Reinhard Mey und Hannes Wader durch deutsche Studentenkneipen zog. Gleichzeitig bringt er aber auch die Erfahrungen aus seiner über einjährigen musikalischen Spurensuche in den USA ein, wo er namhafte und seelenverwandte Musiker wie Guy Clark, Robert Earl Keen, James McMurtry oder Rodney Crowell getroffen hat.
"Es war einfach an der Zeit, es noch einmal, aber dann doch ganz anders mit Deutsch zu probieren", erzählt Klaus Adamaschek. Unermüdlich hat der studierte Germanist an seinen neuen deutschen Texten gefeilt, denn, so ist Adamaschek überzeugt, "die deutsche Sprache verzeiht keine Plattheiten".

Und das hört man den 15 Songs auf NEUE PFADE auch an: Shiregreen hat seinen eigenen Sprachstil gefunden, sehr authentisch und frei von Klischees und Stereotypen, dabei aber lyrisch und fließend. Das wird gerade in solchen Stücken wie "Nur so ein Wind" deutlich, in die Adamaschek spielerisch und fast unauffällig auch englische Textzeilen einbaut.

Und auch in diesem Album erzählt Shiregreen authentische Geschichten, gespickt mit einer Portion Lebensweisheit, aber mitunter auch mit augenzwinkernder Selbstironie. Die Palette reicht von treibenden Road-Songs wie "Hallo alte Straße" oder "Ruhrgebiet" über einfühlsame Liebeslieder wie "Auenland" bis hin zu klassischen Protestsongs wie "Davids Lied", in dem Adamaschek die bewegende Geschichte des Kindersoldaten David Nyuol Vincent erzählt.

Und auch musikalisch beschreitet Shiregreen neue Pfade. Mit dem irischen Songwriter und Gitarristen Martin Hutchinson hat Adamaschek einen weiteren herausragenden Musiker für sein Projekt gewonnen, der einige wunderbare Soli an der Slide Guitar beisteuert. Überhaupt gelingt es der Band, zu jedem Song die passenden Klanggemälde zu erschaffen; so glaubt man beim tuckernden Eisenbahn-Song "Viertel vor drei" den vorbeifahrenden Zug förmlich zu spüren, und der Klangteppich aus Geige und E-Gitarre taucht das Mittelerde-Lied "Elbenlicht" in mystisches Licht.

Stets präsent ist auch in den neuen Shiregreen-Liedern die E-Gitarre des Dänen Tom Eriksen, die mitunter ganz bewusst musikalische Wegbegleiter wie Mark Knopfler oder auch Neil Young zitiert. Prägend ist aber auch der berührende Harmoniegesang von Paul Adamaschek, der seinen Vater wie bei den meisten Konzerten auch im Studio mit Bass, Klavier und Percussion begleitet. Komplettiert wird die Band durch vier weitere vollendete Musiker: Sascha Schmitt an Akkordeon, Klavier und Orgel, Lukas Bergmann an Geige und Bratsche, Bernd "Jimi" Prunnbauer am Banjo und Frank Schäfer am Schlagzeug.

Der Hinterhof in Tucson/Arizona, den Angelika Adamaschek im Rahmen der TRAILS-Tour aufgenommen hat, findet sich auch im aufwändig und liebevoll gestalteten Booklet wieder, das neben den Texten Einblicke in die zwei Wochen bietet, die die Musiker gemeinsam mit weiteren Freunden im Toolhouse Studio in Rotenburg an der Fulda verbracht haben. Produziert wurde das Album von einem dreiköpfigen Team, bestehend aus Wolfgang Manns, Beray Habip und Uwe Adamaschek. Das Shiregreen-Album NEUE PFADE erschien am 28. August 2015 bei DMG Germany.

credits

released September 22, 2015

Im Frühjahr 2014 entstand irgendwo in meinem Hinterkopf der Gedanke, es doch noch einmal mit deutschen Texten zu versuchen. Allerdings nicht als klassischer und eher kopflastiger Liedermacher wie damals in den 70ern; ich wollte stattdessen die deutschen Texte mit meiner Liebe für amerikanische Songwriter-Musik verbinden. Und dabei die Erfahrungen aus „Trails“, unserer einjährigen musikalischen Spurensuche in den USA, einfließen lassen.

Fließende deutsche Texte und entspannter Folk-Rock! Ich danke allen, die mit mir an diese Idee geglaubt haben, und die mir vor und hinter den Kulissen geholfen haben, „Neue Pfade“ zu einem ganz anderen, aber dann doch wieder typischen Shiregreen-Album werden zu lassen.


Alle Lieder geschrieben von Klaus Adamaschek

Außer „Nur so ein Wind“
Text: Klaus Adamaschek
Musik: Klaus Adamaschek & Tom Eriksen

Musiker
Klaus Adamaschek: Gesang, akustische Gitarren, Harps
Tom Eriksen: Elektrische und akustische Gitarren
Martin Hutchinson: Akustische Gitarre, Slide-Gitarre
Paul Adamaschek: Bass, Percussion, Cajon, Klavier, Harmoniegesang
Bernd „Jimi“ Prunnbauer: Banjo
Lukas Bergmann: Violine, Viola
Sascha Schmitt: Akkordeon, Orgel, Klavier, Glockenspiel
Frank Schäfer: Schlagzeug

Fotografie
Stengel Fotografie Bad Hersfeld

Ergänzende Fotos
Angelika Adamaschek, Susi Wehling

Grafik
Michael Poppe-Kalthoff

Aufgenommen im Toolhouse Studio in Rotenburg an der Fulda im April 2015

Aufnahme, Mixing und Mastering
Beray Habip

Produktion
Beray Habip
Wolfgang Manns
Uwe Adamaschek

license

all rights reserved

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about

Klaus Adamaschek & Shiregreen image

Klaus Adamaschek & Shiregreen Rotenburg An Der Fulda, Germany

Klaus Adamaschek touches his audience with intelligent songwriting, a charismatic voice and deep thoughts. Musically, he combines influences from American folk, rock and country music with the classic German singer-songwriter tradition. Klaus Adamaschek has already released 14 albums as a solo artist and also with his Shiregreen Band. His songs and albums are highly praised by the critics. ... more

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